Why?-nachten

Weihnachten

Liebe Freunde!
Wir stehen kurz vor dem am größten gefeierten, emotional sehr aufgebauschten, hochkommerzialisierten Fest des Jahres: Weihnachten. Den heutigen Gottesdienst habe ich mit „Why?-nachten“ betitelt. Warum Weihnachten? Das können und sollen wir uns fragen. Was ist mir an Weihnachten am wichtigsten? Was darf keinesfalls fehlen?

Bezugnehmend auf die Bibelstellen von heute nenne ich drei mögliche Antworten zum Warum von Weihnachten, natürlich unvollständig und von euch gerne zu ergänzen. Es sind zwei Gründe zum Feiern und einen zum Nachdenken und Tun. Wir feiern zu Weihnachten (1) das Leben und (2) die Nähe Gottes, wir erkennen (3) die Aktualität der Geburt in der Krippe und handeln danach.

(1) Wir feiern das Leben: Im Buch Micha hieß es im Hinblick auf den Messias: „Er wird ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN. […] Er wird der Friede sein.“ Geburt heißt neues Leben. Für Eltern ist die Geburt ihres Kind etwas, was sie ein Leben lang nicht vergessen. In dieser Woche ist Eliah auf die Welt gekommen. Er ist das erste Kind einer guten Bekannten aus Vorarlberg. Das Wunder des neuen Lebens ist umso größer, nachdem die Mutter vor einigen Jahren einen Tumor und länger Chemotherapie hatte. Einige Ärzte hatten ihr abgeraten, schwanger zu werden, andere sagten, es ist theoretisch möglich ein Kind zu bekommen. Jetzt ist das kleine Wunder Eliah da – und die Eltern erleben ein unbeschreibliches Glück!

Das Leben ist trotz aller Technologisierung ein Wunder und ein Geschenk. Weihnachten ist die Einladung, auf mein Leben zurückzuschauen und mich voller Dankbarkeit zu fragen: In welchen Momenten habe ich so richtig gelebt? Wann war mein Leben in Gefahr und wurde beschützt?

(2) Wir feiern die Nähe Gottes: Elisabeth sagt zu Maria: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ Elisabeth merkt, dass das Kind, das Maria erwartet, ein ganz besonderes Kind ist – Gott. Es ist und bleibt etwas Unfassbares. Gott wird Mensch. An dieser Aussage stoßen sich viele Nichtchristen. Wie kann der große, allmächtige Schöpfergott ein Geschöpf werden? Wie kann der Grenzenlose sich Grenzen geben?

Wir Christen glauben: Gott wird Mensch in Jesus Christus, er macht sich klein, er wird einer von uns, er kommt uns ganz nah. Warum? Um uns zu zeigen wer Gott wirklich ist. Um uns zu zeigen, was menschliches Leben ausmacht. Um uns Heil zu schenken.

(3) Wir erkennen die Aktualität der Geburt in der Krippe: Ja, Weihnachten ist nicht einfach nur romantisch. Unser König, kommt in einer Grotte zur Welt und in keinem Palast. Die ersten Gäste unseres Königs sind arme Hirten und erst später kommen die reichen Sterndeuter. Gott will uns im Einfachen und Unscheinbaren begegnen. Gott begegnet uns im Mitmenschen. Gott hat ein Herz für die Armen und Ausgestoßenen. Gott begegnet uns im Alltag. Wenn wir es so sehen, ist die Weihnachtsgeschichte bleibend aktuell, auch politisch gesehen.

Die Begegnung mit dem Christuskind soll neu unser Sein, Denken und Handeln prägen. Ich lade euch ein, dass ihr euch ein oder mehrmals in der Weihnachtszeit eine stille Zeit vor der Krippe nehmt. Versucht zu verstehen, was es bedeutet, dass Gott in dieser Krippe Mensch wird. Lasst euch in dieser Weihnachtszeit neu von Gott beschenken. Amen.

(4. Adventsonntag C, 23.12.2018, verwendete Stellen aus der Heiligen Schrift: Micha 5,1-4a und Lukas 1,39-45, gehalten bei der Jugendmesse „Mit Don Bosco Sonntag feiern“, Bild: pixabay.com-Peggychoucair CC0)

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