Liebe Jugendliche, liebe Pfarrgemeinde!
Wir verwenden alle gerne Whatsapp, weil da die Kommunikation einfach sehr praktisch ist. Und da verwenden wir gerne die verfügbaren Bildchen, die sogenannten Emojis. Denn mit einem Bild kann man etwas oft besser und schneller ausdrücken als mit einem ganzen Satz.
Ich habe heute drei Emojis mitgebracht und jedes steht für eine Frage. Es sind drei Fragen, die für mich wichtig sind, wenn wir nachdenken über ein gutes, glückliches Leben inspiriert an Jesus Christus. Was bedeutet es in der heutigen Zeit als Christ und damit als Freund Jesu zu leben?
In der heutigen Bibelstelle hat Jesus zwei Bilder verwendet: Licht und Salz. Jesus lädt uns ein, als Christen mit Licht die Dunkelheit zu erleuchten und mit Salz dem Essen eine Würze zu geben. „Ihr seid das Licht der Welt! Ihr seid das Salz der Erde!“ Wie können wir das sein? Dazu drei Fragen:
(1) Die erste Frage: Wovon träumst du? Jeder Mensch hat Träume: Träume für eine gute Zukunft, Träume für das eigene Leben, Träume für die ganze Welt. Träume sind ein positives Zukunftsbild; etwas, das ich mir ersehne, das aber noch nicht eingetreten ist.
Jesus hat auch geträumt, und zwar von einer Welt, in der jeder gerne lebt. Er hat das Reich Gottes genannt. Charakteristisch für das Reich Gottes ist der Frieden und der Einsatz für andere.
Träume sind wichtig. Nur wenn ich Träume habe, kann ich ihnen entgegen gehen, und sie können – oft langsam – Wirklichkeit werden. Hört nie auf zu träumen!
(2) Die zweite Frage: Wofür brennst du? Jeder von uns hat ganz besondere Fähigkeiten. Der eine ist ein super Sportler, die andere kann gut zuhören, der andere ist hilfsbereit, die andere ist supermusikalisch. Jeder hat so ein inneres Feuer für eine bestimmte Sache. Jeder kann – auf die je eigene Weise – Licht für andere sein. Wenn ich für etwas brenne, wenn ich Licht bin, bin ich das nie nur für mich – sondern für andere, für die Gemeinschaft.
Wenn Jesus sagt, dass wir Licht sind, dürfen wir uns auch sicher sein: Gott sieht immer zuerst mein Gelingen, dann erst das Misslingen.
(3) Die dritte Frage: Wo leistest du Widerstand? In der heutigen Zeit neigen viele dazu, einfach mit dem Strom zu schwimmen, sich keine eigene Meinung zu bilden und sich einfach der Mehrheit anzuschließen. Ich denke es ist wichtig, in bestimmten Punkten zu sagen: Nein, nicht mit mir, das sehe ich anders, hier leiste ich Widerstand! Genau in solchen Momenten sind wir das Salz, geben dem ganzen Würze, schützen das Leben! Ja, es ist wichtig, gegen alles Unmenschliche, gegen alles, was den Frieden gefährdet, aufzutreten und Widerstand zu leisten.
„Ihr seid das Licht der Welt! Ihr seid das Salz der Erde!“, ruft uns Jesus heute zu. Wenn wir das schrittweise entdecken, wo und wie wir Licht und Salz sein können, dann leben wir ganz bewusst als Christ, als Freund und Freundin Jesu. Dann verwirklichen wir den Traum Jesu für mein Leben und für die ganze Welt.
Stellen wir uns ganz persönlich diese drei Fragen, um herauszufinden wo und wie ich Licht und Salz sein kann: Wovon träume ich? Wofür brenne ich? Wo leiste ich Widerstand? Amen.
(15.2.2020, Jugendmesse in der Pfarre Ludesch, verwendete Stelle aus der Heiligen Schrift: Matthäus 5,13-16)