Liebe Jugendliche! Liebe ganze Pfarrgemeinde!
Für diesen Gottesdienst habt ihr das Thema Hoffnung ausgewählt und mit großen Lettern hier vorne „HOPE“ geschrieben. Auf alten Gemälden oder auf Wappen ist das Symbol für die Hoffnung der Anker. Ich bin zwar schon öfters Boot gefahren, doch einen richtigen Anker habe ich noch nie verwendet. Einen Gegenstand, den wir sicherlich öfters verwenden und der ebenso gut zur Hoffnung passt, ist für mich ein Karabiner fürs Klettern.
Ein Anker und ein Karabiner – beide symbolisieren für mich Stabilität, Sicherheit und Halt. Was sind so Karabiner in meinem Leben? Das sind Vertrauenspersonen wie meine Eltern, Geschwister, Freundinnen und Freunde, Vereinskollegen oder Verwandte. So ein Karabiner sind auch bisherige, gute Erfahrungen, an die wir uns zurückerinnern und die uns in bestimmten Situationen helfen. Ein weiterer Karabiner, aber ein unsichtbarer, ist Gott. Wir sehen ihn nicht, wie wir uns jetzt gegenseitig sehen, und doch haben wir auf verschiedenste Weisen Erfahrungen mit Gott machen dürfen: in einem schönen Gottesdienst, der das Herz berührt, in der Hilfsbereitschaft anderer Menschen oder in der Musik. Gott ist zwar wie ein unsichtbarer Karabiner, doch er geht alle Wege mit und gibt Sicherheit und Halt.
Wichtig ist, dass wir Stabilität immer durch mehrere Karabiner haben. Denn im Leben gibt es immer wieder neue Lebensabschnitte, die Veränderung bringen. Nehmen wir an, dass jemand für das Studium nach Wien geht. Dann fallen manche Karabiner weg, andere kommen hoffentlich dazu. Im Auf und Ab des Lebens stürzen wir immer wieder, doch wenn wir diese Verbundenheit mit vielen lieben Menschen und mit Gott haben, ist es nicht so tief und wir können wieder aufstehen.
Noch ein Gedanke: Ihr kennt sicherlich Menschen, die für euch besonders hoffnungsstark sind. Ich erinnere mich da zum Beispiel an meine Oma zurück. Es lohnt sich darüber nachzudenken, was diesen Menschen immer wieder neu Hoffnung gibt, auch wenn das Leben kompliziert ist. Zwei hoffnungsstarke Menschen sind uns heute in den Bibelstellen vorgestellt worden.
Da ist einmal Paulus, der für die Verkündigung der frohen Botschaft Jesu viel durchgemacht hat wie Armut, Unverständnis oder Gefängnis. Er schreibt im Philipperbrief: „Ich vertraue darauf, dass [Gott] […] es auch vollenden wird.“ (1 Philipper 1,6). Ja, vieles im Leben ist noch unvollständig, doch Paulus hat das große Vertrauen, dass Gott das Unvollkommene ergänzen wird. Als zweites hören wir heute von Johannes, dem Täufer, dem Vorläufer und Verkünder der Ankunft Jesu: Er ruft den Leuten zu: „Alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.“ (Lukas 3,6). Das ist eine starke Zusage voll Hoffnung, denn wir sehnen uns alle nach Heil im Leben.
Ein Karabiner ist für mich ein gutes Symbol für die Hoffnung. Ich lade euch ein nachzudenken, welche hoffnungsstarken Menschen in eurem Umfeld ihr kennt. Vielleicht könnt ihr sie sogar darauf ansprechen, was ihnen Tag für Tag Hoffnung gibt. Amen.
(4.12.2021, Pfarrkirche Strengen, Dekanatsjugendmesse, verwendete Stelle aus der Heiligen Schrift: Philipper 1, 4–6.8–11, Lukas 3, 1–6)
Zuerst meine Großmutter, dann auch unser verstorbener Ortspfarrer, sowie Pater Slavko in Medjugorje, jetzt meine Enkelin Lisa, mit der ich laufend in Kontakt bin.
Aber auch kleine Erkenntnise beim Bibelstudium.
Danke und schönen Sonntag!
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