Neuer Tiroler Jugendseelsorger: Digitale Kirche verbindet Menschen

Neuer Diözesanjugendseelsorger

Bloggender Salesianerpater Peter Rinderer: Botschaft Jesu Christi gibt Jugendlichen Kraft und ist das „Alleinstellungsmerkmal“ kirchlicher Jugendarbeit

Keine Trennung zwischen digitaler Kirche und jener in Präsenzform gibt es für den neuen Jugend- und Jungscharseelsorger der Diözese Innsbruck, P. Peter Rinderer: Der Übergang sei hier „fließend“, und dies sähen auch die Jugendlichen so, hat der Salesianer Don Boscos, der Direktor des Schülerheim in Fulpmes ist und mit Septemberbeginn seine neue diözesane Funktion als Nachfolger von Kidane Korabza übernahm, am Donnerstag im Interview mit Kathpress dargelegt. „Die digitale Welt ist für sie ganz real. Digitale Kirche erweitert unseren Handlungsraum und verbindet uns mit Menschen, die weit weg wohnen.“

Die Internet-Präsenz verbindet den 34-jährigen Ordensmann mit vielen Jugendlichen. Rinderer bloggt selbst und ist in Social Media aktiv, wobei er unter anderem ausgewählte Predigten und Fotos aus seinem Alltag teilt und kürzlich den Instagram-Kanal „Bergpfarrer“ als sein neuestes Projekt gestartet hat. Unter http://www.peterrinderer.com schreibt er zu den Themen Theologie, Jugend, Soziale Arbeit und Journalismus. Motivierendes Feedback sporne ihn an, dran zu bleiben, erklärte er. „Soziale Medien sind keine Einbahnstraße, sondern Dialogplattformen und da sehe ich viele Möglichkeiten“.

Von seiner Zeit als „Minipfarrer“ – als Newcomer im Priesterdasein – über Meditationen und Predigten, bis hin zu Infos über die Don-Bosco-Partnerschule in Äthiopien sammeln sich viele Gedanken auf seinem Blog. Fasziniert zeigte sich der Jungpriester in einer seiner Predigten etwa vom früheren Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher (1921-2013). Dieser habe als 19-Jähriger bei einer friedlichen Demonstration in Waldrast gegenüber den Nazis Position bezogen. Rinderers Fazit: „Auch unsere Zeit fordert, dass wir Position beziehen für all das, was Frieden und Menschlichkeit und das Leben fördert.“

Überzeugt ist Rinderer, dass der christliche Glaube Jugendlichen heute „Freude und Lebenskraft“ gibt. „Das Alleinstellungsmerkmal kirchlicher Jugendarbeit ist Jesus Christus“, so der neue Jugendseelsorger der Diözese Innsbruck im Interview. Die Botschaft Jesu sei kraftvoll und helfe auch Jugendlichen dabei, mit den großen Fragen des Lebens umzugehen. „Sie schenkt Freude, Trost, Kraft und Hoffnung. Jugendliche sollen das erfahren und spüren.“ Dafür brauche es viele Menschen, die aus der Botschaft Jesu leben und sich für junge Menschen einsetzen.

Als Seelsorger will Rinderer vor allem ein guter Zuhörer und Motivator sein und einbringen, was er selbst gerne tut – wie etwa reisen, Zeit in der Natur verbringen und Sport betreiben, ist auch der Webseite der Katholischen Jugend der Diözese Innsbruck zu entnehmen. Dabei verweist er auch auf sein Lieblingszitat „Mit den Füßen auf der Erde und mit dem Herzen im Himmel“, das vom Gründer seines Ordens, Johannes Bosco, stammt. Für ihn bedeute dies, „mitten im Leben zu stehen und zugleich eng mit Gott verbunden zu sein, der das Beste für uns will“.

(Erschienen auf katholisch.at am 2. September 2021)