Firmlingswallfahrt 2023: Unterwegs auf der Reise des Lebens

Symbole der Firmlingswallfahrt 2023

Liebe Jugendliche, liebe versammelte Gemeinschaft!
Wer von euch war schon außerhalb von Tirol? Wer von euch war schon außerhalb von Europa? Neue Orte kennenzulernen ist etwas Spannendes. Die extreme Variante davon hat Abram in der Lesung aus dem Buch Genesis erlebt, denn Gott sagt zu ihm: „Geh fort aus deinem Land […] in das Land, das ich dir zeigen werde!“ (Genesis 12,1). Das wäre so, als wenn ich von einem Tag auf den anderen in ein weit entferntes Land auswandern würde.

Mir gefällt das Bild einer Reise. Warum? Weil eine Reise Bewegung heißt und nicht Stillstand; weil eine Reise Neues entdecken heißt und nicht alles wie immer; weil eine Reise Mut erfordert und nicht Ängstlichkeit. Ich finde unser ganzes Leben ist wie eine Reise. Das Thema dieser Firmlingswallfahrt ist „My Story“ und bei den Stationen bis hierher ging es viel um den schon zurückgelegten Weg in unserem Leben. Wir denken an liebe Menschen, an schöne Orte, an freudige und auch schwere Ereignisse. Ich habe heute drei Symbole mitgebracht, die zum Reisen passen:

(1) Reisepass: Der Reisepass bestätigt die eigene Identität. Im Reisepass sind der Name und der Geburtsort angegeben, es ist die eigene Körpergröße angegeben und vielleicht sind auch einige Visumsstempel drin von Reisen in entfernte Länder. Jeder von uns ist einzigartig und dafür steht für mich der Reisepass. Ihr alle habt viele Stärken, also Dinge, die ihr gern tut und gut könnt. Das kann so viel Verschiedenes sein: ein Instrument spielen, gut kochen können, eine gute Zuhörerin sein, andere mit Humor begeistern, gut organisieren können und vieles mehr.

Mit meinen Stärken kann ich anderen eine Freude machen und Gutes tun. Eure ganz persönlichen Stärken und euer ganzes Leben sind wie ein Schatz, den ihr erhalten habt. Was machen wir mit diesem Schatz? Wir sind eingeladen unseren Schatz nicht für uns zu behalten, sondern mit anderen Menschen zu teilen. Den eigenen Schatz mit anderen zu teilen, macht mich nicht ärmer, sondern schenkt mir Freude und macht mich also reicher.

(2) Landkarte: Heute habe ich eine Landkarte von Lissabon mitgebracht, weil ich im Sommer dort sein werde. Eine Landkarte, egal ob ausgedruckt oder am Handy, hilft, ans Ziel zu kommen. Das Ziel einer Urlaubsreise, z.B. Portugal, ist klar. Doch was ist das Ziel meines Lebens? Das ist eine große Frage, die sich nicht so leicht beantworten lässt. Wenn wir Jesus fragen würden, dann sagt er uns: Ziel des Lebens hier auf Erden ist es Gott zu lieben, die Mitmenschen zu lieben und uns selbst zu lieben (vgl. Markus 12,28-31, Matthäus 22,34-40, Lukas 10,25-27) – dass wir also immer mehr zu liebenden Menschen werden. In der Lesung sagt Gott zu Abram, was Gott auch zu uns sagt: „Ein Segen sollst du sein.“ (Genesis 12,2)

Wir alle können von unserer bisherigen Lebensreise viel erzählen. Wir können Fotos am Handy zeigen von traumhaften Momenten und auch von traurigen Ereignissen, von Erfolgen und von Fehlern. So wie wir uns mit dem Fahrrad oder mit dem Auto schonmal verfahren haben, so passieren auch im Leben Fehler. Entscheidend ist, den gleichen Fehler nicht zwei Mal zu machen, sondern aus Vergangenem zu lernen.

Wichtiger als den Blick in die Vergangenheit finde ich den Blick in die Zukunft. Was sind meine nächsten Schritte? Wohin geht meine nächste Etappe im Leben? Und was ich auch sehr wichtig finde: Mit welchen Menschen an meiner Seite möchte ich durchs Leben gehen? Gemeinsam ist es viel schöner als allein.

(3) Halskette mit Kreuz: Als drittes habe ich eine Halskette mit einem schlichten Holzkreuz mitgebracht, die ich immer um den Hals trage. Ich habe sie vor 15 Jahren geschenkt bekommen. Diese Halskette steht für mich dafür, dass Gott immer an meiner Seite ist. Gott hat Abram zugesagt, dass er ihn segnen und zu einem großen Volk machen wird (vgl. Genesis 12,1-2). Die Zukunft ist ungewiss, auch für Abram war es so. Damit ich nicht ängstlich stehen bleibe, braucht es vieles: ein Vertrauen in meine Kräfte, gute Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, ein Ziel und das Vertrauen, dass es – egal ob Schwierigkeiten kommen –am Ende gut werden wird.

Vor kurzem habe ich einen Ausspruch gehört, der mir gefallen hat: „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“ Diese Halskette, die ich immer trage, steht für mich für dieses Vertrauen in Gott. Er ist immer an meiner Seite, er will das Beste für mich.

Ich habe drei Symbole zum Reisen mitgebracht: (1) Jeder und jede ist einzigartig mit vielen Stärken – setzt eure Stärken ein für andere Menschen! (2) Geht gemeinsam mit lieben Menschen die Wege des Lebens und (3) vertraut darauf, dass Gott immer an eurer Seite ist. Amen.

(Firmlingswallfahrten 2023 der Diözese Innsbruck, Jugendgottesdienst, verwendete Stelle aus der Heiligen Schrift: Genesis 12,1-5.7a)

Ein Kommentar zu „Firmlingswallfahrt 2023: Unterwegs auf der Reise des Lebens

  1. Danke für die Inspiration, wir lieben das Reisen und unsere Tochter Katharina ist gerade mit ihrem 33 Jahre alten Bus für 5 Monate unterwegs, in den nächsten Tagen geht es nach Portugal.
    Alles Liebe Thomas

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