Happy Birthday, Jesus!

Weihnachtskrippe Fulpmes

Geburtstage sind für die einen der schönste Tag im Jahr, für andere ein Tag wie jeder andere. Die einen feiern ihren Geburtstag groß, andere sind froh, wenn er schnell vorbei geht. Am Geburtstag steht die gefeierte Person im Mittelpunkt. Das zeigt sich in persönlichen Glückwünschen und Anrufen sowie in Nachrichten auf Social Media und in Messengerdiensten. Alle, die gratulieren, wünschen dem „Geburtstagskind“ das Allerbeste für die Zukunft und drücken ihren Dank für Vergangenes aus.

Heute ist Weihnachten und wir feiern den Geburtstag Jesu von Nazaret. Mittlerweile wissen wir aus den Geschichtswissenschaften, dass das Fest der Geburt Jesu willkürlich auf den 25. Dezember gelegt wurde. Das aufstrebende Christentum im vierten Jahrhundert verwendete vermutlich bewusst diesen Tag, an dem der römische Reichsgott „Sol invictus“ gefeiert wurde. Nach der Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger und das ist für Christinnen und Christen ein Sinnbild der Geburt Jesu, ihrem Licht im Leben und ihrem Erlöser.

Am Geburtstag steht die gefeierte Person im Mittelpunkt und am 25. Dezember ist das Jesus. Sein Leben hat eine enorme Wirkungsgeschichte. Der Überlieferung nach in einfachen Verhältnissen geboren, zieht er als Wanderprediger durchs Land, predigt Barmherzigkeit und Liebe, vollbringt Wundersames und inspiriert viele für eine menschenfreundliche Welt. Jesus polarisiert mit seinen Aussagen aber so sehr, dass er zum Tod verurteilt wird. Viele Menschen bezeugen danach, dass Jesus lebt, und tragen sein Erbe weiter. Zum Geburtstag Jesu kommt automatisch die Frage nach meinem Bezug zu ihm: Was fasziniert mich an Jesus? Welche Frage würde ich ihm gerne stellen? Was hat Jesus uns als Menschen des 21. Jahrhunderts zu sagen?

Das Weihnachtsfest ist das große Fest der Familie. Alles soll perfekt sein: das Essen, die Geschenke und natürlich ein harmonisches Beisammensein. Wenn wir jedoch die Weihnachtsgeschichte hören, merken wir: Die Situation von Maria, Josef und Jesus ist weit entfernt von perfekt. Gerade zum großen Fest, bei dem für viele alles perfekt sein soll, hilft der Gedanke: Es muss nicht perfekt sein. Es passt, wenn es gut ist. Also: Happy Birthday, Jesus!

(Tiroler Tageszeitung, 24. Dezember 2021)

Geistliche Worte in der Tiroler Tageszeitung im Dezember 2021:

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